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Bei diesem Beispiel war ich längere Zeit überzeugt, dass damit meine biologische Rechtshändigkeit bewiesen wäre - obwohl alle anderen Beobachtungen und Symptome auf Linkshändigkeit hin deuteten.

Im Februar/März 2023 haben wir unser Zuhause in Kisten verpackt und eingelagert. Der letzte große Umzugstag, wo alle schweren Möbel und co. von A nach B gefahren werden sollten, stand vor der Tür und immer mehr Freunde/Helfer haben kurzfristig abgesagt; teilweise wegen Schnupfen. Das hat mich getroffen, ich habe Angst bekommen, das sei alles nicht zu schaffen und ich habe mich insbesondere von meinen beiden Geschwistern im Stich gelassen gefühlt - mit meinem Bruder gab es eh schon die Vorgeschichte, dass wir uns in Sachen Corona/Impfung/Krankheit/Gesundheit und andere Lebensentscheidungen in ziemlich unterschiedliche Richtungen bewegt haben und immer wieder ein Gefühl von Getrennt-sein in mir entstanden ist.
Am Morgen des Umzugs hat mein Bruder angerufen, dass er jetzt wach sei, nicht so ganz fit, aber trotzdem gleich noch in den Zug steigen und mich zumindest mit den Kindern unterstützen könnte. (Das war zu dem Zeitpunkt so eine weitere sensible Stelle für mich, dass ich mit den "anhänglichen" Kindern (4 und 2 Jahre) oft zum Zuschauen und nicht mit anpacken "verdammt" war.)
Ich habe gespürt, dass in dem Moment seines Anrufs schon ganz viel Erleichterung und Dankbarkeit durch meinen Körper flossen und für mich außer Frage stand, dass er noch kommen sollte, selbst wenn es nur für emotionalen und Kinder-Support war. Als er dann kam, sind die Kinder auch ganz glücklich sofort mit ihm hinter einem Kistenberg verschwunden und ich konnte kurzzeitig mit in das Umzugsgeschehen einsteigen, den Dachboden sichten...
Dann, als die Truppe nach dem Abendessen das letzte Mal mit den Umzugsautos los gefahren war und ich die Kinder ins Bett gebracht hatte, haben mein Bruder und ich in den Resten der Küche abgewaschen und dabei gute, zugewandte, vertiefende Gespräche geführt. Während ich meine Hände und Arme also im Abwaschwasser hatte und wir redeten, spürte ich plötzlich - ausschließlich am rechten Arm - ein Brennen und Jucken. Nach dem Abwasch inspizierte ich meinen rechten Arm und sah am rechten Oberarm Innenseite, Unterarm Innenseite und rechte Handinnenfläche lauter helle, erhabene Quaddeln auf rötlichem Untergrund. Wirklich als hätte ich den Arm in Brennnesseln gehalten, aber nur an den besagten Stellen. Nach kurzem Grübeln dachte ich: das sind doch genau die Teile des Armes, mit denen ich bei einer Umarmung den anderen Menschen berühre. Also auch meinen Bruder, als er heute hier angekommen ist und unser Kontakt - auch körperlich - wiederhergestellt war. (Wir umarmen uns immer zur Begrüßung, ich nehme dafür aber i.d.R. nur den rechten Arm). Hierbei dachte ich zunächst, dass ich meinen jüngeren Bruder auf jeden Fall auf der Partnerseite (nicht als Kind) empfinde und deswegen ich wohl doch rechtshändig sei. Dann meinte jemand im Gespräch, dass ich das auch lokal empfunden haben kann. Und das war das fehlende Puzzle-Teil.
Abends hat der Ausschlag gejuckt wie verrückt, aber mein Aha-Erlebnis und Staunen haben mich das entspannt und ohne Eingreifen beobachten lassen. Am frühen Morgen war die Haut dann wieder wie immer.

PS; Ich weiß nicht mehr ganz präzise, wie lange ich mit der Enttäuschung/dem Getrennt-fühlen konfliktaktiv war (Taubheit der entsprechenden Haut-Stellen) wahrscheinlich niedrigschwellig 2 oder 3 Tage. Erstmals leicht in Lösung muss ich am frühen Vormittag mit dem Telefonat gegangen sein, dann mit der Umarmung zur Begrüßung und abschließend dann am Abend beim Abwasch und verbindenden Gespräch mit meinem Bruder. Die Rötung/Quaddeln waren bis zum Einschlafen, also 3, maximal 4 Stunden akut zu sehen.